Campuser­wei­terung Hochschule Niederrhein

Hörsaal­zentrum und Institute für Energie­ef­fizienz und Wirtschafts­ingenieurwesen

kommunikativ, flexibel, dynamisch

Konzept

Wir haben den Campus Krefeld Süd durch einen Neubau für zwei Institute erweitert. Mit dem Gebäude bilden wir eine neue Grünachse aus, die ein Portal für den Standort schafft und setzen ein Zeichen entlang der Hauptstraße Obergath. Die Leitidee für das Gebäude ist die Kommuni­kation und Vernetzung der Nutzer. Dazu organi­sieren wir alle hochfre­quen­tierten Raumein­heiten in einem vollkommen transpa­renten Erdgeschoss und die konzen­trierten Lern- und Arbeitszonen in einem homogenen, zweige­schossigen Volumen, das darüber schwebt.

Schwarzplan
Schwarzplan

Wirkung und Wirtschaft­lichkeit

Mit dem Typus des Atrium­hauses schaffen wir eine maximale Durchläs­sigkeit zwischen Nutzern und Nutzungen. Atrium, Innenraum und umgebende Landschaft verschmelzen durch großzügige Glasfassaden. Studierende und Dozenten haben von allen Ebenen im Gebäude Blickbezüge in andere Raumzonen - durch die ringförmige Organi­sation stärken wir das Potential informeller Kommuni­kation.

Krefeld hat eine lange Tradition als Web- und Seidenstadt. Wir greifen diese historische Analogie auf und umhüllen die beiden Oberge­schosse mit einem feinen Metall­schleier. Das Gewebe übernimmt den Sonnen- sowie Wärmeschutz und symbolisiert den Raum für eine konzen­trierte Lehr-, Lern- und Forschungs­at­mo­sphäre.

Situationsplan.
Situationsplan
Grundriss 2. OG.
Grundriss 2. OG
Querschnitt.
Querschnitt
Grundriss 1. OG.
Grundriss 1. OG

Konstruktion / Technik + Energie

Wir haben das Gebäude als Betonske­lettbau mit ausstei­fenden Sichtbe­ton­kernen konzipiert. Die beiden Oberge­schosse sind als vorfabri­zierter Holzele­mentbau in das Skelett eingeschoben. Durch diese Bauweise ist ein hochfle­xibles Gebäude entstanden, das leicht auf Nutzungs­ver­än­de­rungen reagieren kann.

Die Kühlung von Forschungs- und Büroge­bäuden ist eine größere Heraus­for­derung als die Beheizung. Daraus haben wir ein architek­to­nisches Thema entwickelt: Die Fassade des Gebäudes ist mehrschichtig aufgebaut. Die hochwär­me­ge­dämmte erste Haut ist umgeben von einer Struktur aus Aluminium-Streck­metall in 1,25m Abstand. Die rotierenden Lamellen dieses Metall­schleiers reagieren jahres­zeit­ab­hängig auf den Sonnenstand und blocken die direkte Sonnen­ein­strahlung ab. Die Rotation eröffnet zu jeder Zeit Ausblicke ins Grüne Umfeld und einen hervor­ra­genden Tageslicht­eintrag in das Gebäude. Als Beitrag zum Low-Tech Konzept unterstützen Nachtaus­küh­lungs­flügel die natürliche Kühlung der Büros in den Abendstunden.

Die Kühl- und Heizenergie für den Neubau wird geothermisch über 140m tiefe Bohrungen erzeugt. Die Verteilung der Energie erfolgt wasser­basiert über den Boden und die Decke des Gebäudes. Eine nachge­lagerte Wärmepumpe nutzt im Winter die Erdwärme, um Heizenergie zu erzeugen. Im Sommer agiert das System invers zur Kühlung.

Fassadenschnitt.
Fassadenschnitt
Grundriss EG.
Grundriss EG

Projekt­ver­ant­wortliche

Bauherr:
Hochschule Niederrhein Krefeld, Krefeld

Architektur:
bk2a architektur in Kooperation mit Will Architekten seit 2015 firmierend als karzel­will­karzel Architekten, Köln

Mitarbeit:
Ante Ljubas, Nicole Schütte

Tragwerk:
Fast + Epp, Darmstadt

Landschaft:
Knüvener Architek­tur­land­schaft, Köln

Haustechnik:
Konzept: Wortmann&Scherer, Bochum
Ausführung: IBH, Braunschweig

Brandschutz:
IB Schallenberg, Krefeld

Bauphysik:
bsp Ingenieur­ge­sell­schaft, Düsseldorf

Projekt­steuerung:
Müller und Scheuvens Baubetreuung

GU:
Carl Schumacher GmbH, Wolfen­büttel

Fotographie:
Guido Erbring, Köln
Frank Schoepgens, Köln

Visuali­sierung:
digital­ar­chi­tektur, Gerd Knobling

Projektdaten

Brutto­ge­schoss­fläche:
6.600m²

Nutzfläche:
5.700m²

Brutto­rauminhalt:
28.500m³

Grundstücksgröße:
17.850m²

Grüne Mitte:
ca. 5.200 m²

Baukosten (DIN 276):
17,6 Mio. Euro Brutto

Länge, Breite, Höhe:
50 x 50 x 13m

Größe Innenhof:
18 x 18m